Mit diesem Angebot reagieren die nicht-gewinnorientierten Zürcher Spitex-Organisationen, welche Leistungsaufträge der Gemeinden haben, auf die Zunahme von Organisationen, welche aus der Anstellung von pflegenden Angehörigen ein lukratives Geschäftsmodell entwickelt haben. Durch diese Unternehmen werden die öffentlichen Kassen ausgebeutet und Steuergelder fliessen in private Kassen.
Die finanzielle Wertschätzung der pflegenden Angehörigen ist den Mitgliedern der Spitex Kanton Zürich wichtig, das Profitdenken und die Gewinnmaximierung mit dieser Geschäftsmodell wird aber verurteilt. Bis vor kurzem war es den öffentlichen Spitex-Organisationen aufgrund der hohen Qualitätsanforderungen an die Mindestausbildung des Personals verwehrt, pflegende Angehörige ohne Pflegeausbildung anzustellen. Mit der Anstellung von pflegenden Angehörigen komplettieren die nicht-gewinnorientierten Spitex-Organisationen ihr Angebot als Partnerin der Angehörigen bei der Pflege und Betreuung ihrer Liebsten. Die pflegenden Angehörigen profitieren von der jahrelangen Erfahrung und dem breiten Wissen in allen Fragen zu Betreuung und Pflege. Sie sind eingebunden, begleitet und entlastet durch die lokale Spitex-Organisation und profitieren von der engen Zusammenarbeit mit ihrer Wohngemeinde. Die Spitex Kanton Zürich ist die bewährte Partnerin der Gemeinden und des Kantons bei der qualitativ hochstehenden ambulanten Pflege und immer wichtigere Playerin im Gesundheitswesen.
Die Anstellung von pflegenden Angehörigen ist für die nicht-gewinnorientierte Spitex eine weitere Dienstleistung, welche sie als Partnerin der Gemeinde im Rahmen ihres Leistungauftrags gerne wahrnimmt. Die Evaluation zeigte auch, dass diese im Vergleich zum bisherigen Pflege-Kerngeschäft mit geringerem internem Aufwand durchgeführt werden kann. Aus diesem Grund empfiehlt der Spitex Verband Kanton Zürich seinen Mitgliedern, bei der Anstellung von pflegenden Angehörigen, auf die Restkostenfinanzierung zu verzichten. Das bedeutet, dass die Spitex-Organisation auf den Anteil verzichtet, welcher aus Steuergeldern der Gemeinden finanziert wird. Dies ist nur möglich, weil das zusätzliche Angebot auf die bewährten Strukturen baut und die Spitex auf jeglichen Ertrag zugunsten der Angehörigen verzichtet.
Zusätzlich wird das Schweizerische Rote Kreuz Kanton Zürich einen speziellen Kurs für Pflegehilfe für pflegende Angehörige konzipieren, welcher auf die hohen Herausforderungen bei der Pflege von nahestehenden Menschen zugeschnitten ist.
Das durch den Verband ausgearbeitete empfohlene Konzept wurde an der Mitgliederversammlung vom 18. April 2024 vorgestellt und steht bereits allen Mitgliedern des Spitex Verbands Kanton Zürich zur Verfügung. Unter der Koordination des Verbandes wird das Konzept stetig weiterentwickelt, die Spitex-Organisationen wie auch die Gemeinden untereinander für Wissensaustausch in Austausch gebracht und der gegenseitige Support und Unterstützung gefördert.
Hier gibt es Informationen für pflegende Angehörige.
Einen Beitrag vom SRF Regionaljournal Zürich mit Interviews zum Thema mit Claudia Schade, Geschäftsleiterin des Spitex Verbands Kanton Zürich, und Jörg Kündig, Präsident des Verbands der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich, gibt es hier zum Anhören: