Pünktlich zum Jahreswechsel ist im Kanton Zürich ein kantonales Berichts- und Lernsystem für kritische Fälle (CIRS) in der Spitex gestartet.
Der Spitex Verband Kanton Zürich hat in den vergangenen Monaten am Aufbau eines kantonalen CIRS gearbeitet mit dem Softwareanbieter new-win SW Solutions AG sowie mit Patientensicherheit Schweiz für den Anschluss an das nationale Netzwerk CIRRNET.
Im CIRS findet eine (wahlweise) anonyme und vertrauliche Berichterstattung von kritischen Ereignissen, Beinahe-Schäden, systembezogene Fehler und Risiken in Einrichtungen des Gesundheitswesens statt.
Ziele sind die Analyse und Verbesserungs- und Präventionsmassnahmen durch CIRS-Verantwortliche, das Lernen als Organisation aus Fehlern und Ereignissen, die Verbesserung der Pflegequalität, der Patientenschutz, die Kulturänderung zu offenem Umgang mit Fehlern und unklaren Prozessabläufen sowie das Teilen von Erkenntnissen.
Als Teil des Projektes erhalten die beteiligten Organisationen auch Zugang zur kantonalen öffentlichen Falllisten und der nationalen CIRRNET-Datenbank. In Erfahrungsaustauschgruppen werden sich die Teilnehmenden über Ereignisse, Massnahmen und Erkenntnisse austauschen können.
In einer Verbundlösung mit einem standarisierten Prozess (gleiches Meldeformular, identische Fallbearbeitung) erhalten die im Verbund angeschlossenen CIRS-Organisation anonymisierte erweitere Informationen zu ähnlich gelagerten Fällen im Kanton und profitieren dabei von deren Informationen und Wissen (z.B. welche Massnahmen wurden getroffen).
Das kantonale CIRS ist im Januar gestartet. Gleichzeitig haben auch die beiden kantonalen CIRS-Verantwortlichen Fiona Hany und Milan Zivkovic ihr Mandat beim Verband aufgenommen. Sie bringen neben ihrer Pflegeexpertise auch Erfahrung aus der Spitex wie auch aus Berichts- und Lernsystemen im Spital- und Psychiatriesetting mit.
Ein CIRS mit Anschluss an ein nationales Netzwerk ist seit einer KVV-Anpassung per Anfang 2022 obligatorisch und Voraussetzung für den Erhalt bzw. Verlängerung der Betriebsbewilligung im Kanton Zürich. Eine Befragung im vergangenen Jahr hat ergeben, dass der Aufbau eines unkomplizierten, einheitlichen CIRS auf Kantonsebene erwünscht ist, um den Mitgliedern ein einheitliches, gesetzeskonformes System anzubieten und den Fachaustausch zu ermöglichen.
Es freut uns daher, dass zum Start per Anfang Januar 28 Organisationen beim kantonalen CIRS dabei sind und von den Vorteilen der grössten CIRS-Verbundslösung in der Spitex-Landschaft profitieren.
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